Institut für Literaturforschung

Das Institut für Literaturforschung (Institut pro studium literatury, IPSL) ist eine unabhängige Initiative tschechischer Literaturwissenschaftler. Hauptziel des Instituts ist es, literaturwissenschaftliche Erkenntnisse zu vertiefen und den Interessentenkreis für Literatur und die aktuellen Reflexionen darüber stetig zu erweitern. Das IPSL verfolgt dies seit 2010 durch die Realisierung von Forschungs- und Publikationsprojekten sowie durch Ausbildungstätigkeit.


Das IPSL trägt durch seine eigene Forschungs-, Ausbildungs- und Publikationsarbeit zur Vertiefung der Bildung im Bereich der Literatur bei. Das Institut entstand im Jahre 2010 in Prag aufgrund einer Bürgerinitiative tschechischer Literaturwissenschaftler. Es ist das Hauptziel des Instituts, durch seine Arbeit das Interesse an der Reflexion von Literatur in einer breiteren Gesellschaft über die Grenzen der engeren, wissenschaftlich spezialisierten Kreise hinaus zu beleben.

 

Das Institut für Literaturforschung konzentriert sich auf die literaturwissenschaftliche Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der Literaturtheorie, -geschichte und -kritik sowie auf die Herausgabe von Publikationen zu literarischen Fragen. Das IPSL legt Wert auf verantwortungsbewussten Umgang mit Archivalien, bibliografische, literaturhistorische, editorische sowie theoretische Arbeit, setzt allerdings zugleich eine individuelle interpretatorische Eigenleistung voraus.

 

Durch sein eigenes literaturwissenschaftliches E*forum gestattet das IPSL der Reflexion aktueller fachspezifischer Forschungsergebnisse besondere Aufmerksamkeit. Das E*forum konzentriert sich auf die Bohemistik im territorialen Sinn, die auch die deutschsprachige Literatur der böhmischen Länder berücksichtigt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf älterer Literatur. Die den deutsch-tschechischen Literatur- und Kulturbeziehungen gewidmeten Beiträge erscheinen sowohl auf Tschechisch, als auch auf Deutsch.

 

Das Institut für Literaturforschung vergibt ab 2017 den Otokar-Fischer-Preis für eine in außergewöhnlichem Maße einträgliche deutsche Arbeit zur Geschichte der tschechischen Literatur, Sprache und Kultur. Das Ziel des Preises, der sich an Deutsch schreibende BohemistInnen richtet, ist es, die bedeutendsten deutschsprachigen und in Deutschland herausgegebenen Facharbeiten mit tschechischer Thematik auszuzeichnen und sichtbar zu machen.  

 

Auf dem Gebiet der Forschung widmet sich das IPSL einerseits grundlegenden Aufgaben, die bislang brachgelegen haben (wie die Vervollständigung der Schriften F. X. Šaldas, die Auswahl aus dem literaturkritischen Werk Růžena Grebeníčkovás), andererseits greift das Institut Themen auf, bei denen die vorliegenden Forschungsergebnisse für einen heutigen Diskurs nicht ausreichen oder überholt sind (wie es bei monografischen Arbeiten zu Jan Zahradníček oder Arne Laurin der Fall ist). Das Institut arbeitet parallel dazu an Bibliografien zu Persönlichkeiten, Zeitschriften und literarischen Themenfeldern und stellt sie auf ihrer Seite zur Verfügung.