Aktuelles im IPSL
Marie Krappmann schreibt über die Stereotypisierung des Judentums (22. 2. 2024)
Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums befasst sich mit der Publikation Obrazy zášti. Vizuální projevy antijudaismu a antisemitismu v českých zemích. Die tschechische Übersetzung wurde von Eva Janáčová a Jakub Hauser 2022 herausgegeben. „Die umfassende Monographie Obrazy zášti erfüllt, was ihre Herausgeberin in den einleitenden Worten andeutet: Sie baut in vielerlei Hinsicht auf der Kollektivmonographie Obrazy nenávisti auf; der Leser, der mit dem Buch von 2020 vertraut ist, wird häufig auf bereits formulierte Thesen und teilweise veröffentlichtes Bildmaterial stoßen. Andererseits bietet die Monografie, die von den neu eingeladenen Autoren Daniel Soukup, Daniel Baránek und Alice Aronová mitverfasst wurde, viele neue Informationen und Analysen aus dem geografischen Kontext der böhmischen Länder oder betrachtet das in Obrazy nenávisti behandelte Material aus anderen Perspektiven. Der Leser, der beide Publikationen liest, wird nahezu vollständig über die visuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus in Mitteleuropa und den böhmischen Ländern informiert sein.“
Andreas F. Kelletat schreibt über Ludvík Kundera (7. 2. 2024)
Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Berlin – Konstantinopel gewidmet, die anläßlich des 100. Geburtstags von Ludvík Kundera im Jahre 2020 im Arco Verlag erschienen ist, und die Eduard Schreiber ins Deutsche übersetzte. „Als Germanist und Translationshistoriker konnte ich Einblicke gewinnen in eine besonders intensive Zusammenarbeit zwischen zwei Übersetzern, denen das Hin und Her aus dem Deutschen und ins Deutsche weit mehr war als ein mehr oder weniger schlecht bezahlter Job. Eine Bitte noch hätte ich: Könnten nicht von Schreiber/Radonitzer jene Briefe zusammengetragen und in kluger Auswahl und knapp kommentiert im Arco Verlag veröffentlicht werden, die sich Kundera und seine deutschen Dichter durch viele Jahrzehnte geschrieben haben? Auch weil die beiden beim Abwärtsweg von Kunderas ‚Cháta‘ einmal auf das Briefeschreiben kamen, und Kundera zu ihm sagte: ‚wir haben miteinander wohl auch schon einen schönen Packen. Mit uns wird das Briefeschreiben wohl aussterben' (S. 83).“
Marie Brunová schreibt über Max Zweig (11. 1. 2024)
Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Dramatik Max Zweig – prorok nového humanismu gewidmet, die die Olmützer Judaistin Ivana Cahová verfasste, und die 2021 im Olmützer Universitätsverlag erschienen ist. „Wie die Autorin in der Einleitung ihres Buches schreibt, war es das Ziel ihrer Monographie, ‚die Texte und ihren Autor sichtbar zu machen und sie vor allem der tschechischen wissenschaftlichen Gemeinschaft und dem tschechischen Leser zugänglich zu machen‘ (S. 16). Im Falle der vorliegenden Monographie ist ihr das zweifellos gelungen. Nicht nur das, sie hat es auch geschafft, die deutschsprachige Literatur in Israel in der tschechischen Öffentlichkeit bekannt zu machen.“
Robert Saudek schrieb über die Poesie des Magens (3. 1. 2024)
In der ersten Ausgabe des deutsch-tschechischen E*forums in diesem Jahr legen wir unserer Leserschaft den Text von Robert Saudek mit dem Titel Die Poesie des Magens vor, der am 28. August 1910 im Berliner Tagblatt erschien. „Wenn ein Deutscher aus dem Reich die Reisebekanntschaft eines Österreichers macht, so kommen die Herrschaften mit Naturnotwendigkeit zu dem alten Thema: Berlin–Wien. So dumm beide auch sein mögen, das eine erkennen sie bald, daß weder über die Schönheiten der Ringstraße noch über die Marmorpuppen des Tiergartens etwas Neues gesagt werden kann. Nur über die Verschiedenheit des Essens in beiden Ländern weiß ein jeder Bände zu erzählen.“
Der Otokar-Fischer-Preis – 5. Jahrgang (15. 12. 2023)
Das Institut für Literaturforschung vergibt zusammen mit dem Münchner Adalbert Stifter Verein im Jahr 2024 bereits zum fünften Mal einen Preis für je eine herausragende deutschsprachige und tschechischsprachige geisteswissenschaftliche Arbeit zu germanobohemistischen Themen. Ziel des Preises ist es, die bedeutendsten deutschsprachigen Arbeiten mit tschechischer Thematik auszuzeichnen und zugleich auf tschechischsprachige Arbeiten aufmerksam zu machen, die zu einer tieferen Kenntnis der Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den böhmischen Ländern beitragen. Der Preis, der nach dem bedeutenden Bohemisten, Germanisten und Förderer der Germanoslawistik Otokar Fischer benannt ist, wird in Anwesenheit der Preisträger und der Jury am 21. 5. 2024 im Goethe-Institut Prag feierlich überreicht. Mehr Informationen unter www.ipsl.cz/ofp, eine Pressemitteilung finden Sie hier / im Anhang. Einsendeschluss für Vorschläge ist der 31. Januar 2024.