Miroslav Zumrík schreibt über Arnošt Vilém Kraus

(29. 12. 2022)

Der diesjährige letzte E*forum-Beitrag ist ein Text von Miroslav Zumrík über den Sammelband Arnošt Vilém Kraus (1850–1943). Wissenschaftler und Kulturpolitiker: „[...] Im Falle von A. V. Kraus verlief der Kulturtransfer an der Achse Böhmen, Deutschland und Skandinavien (v. a. Dänemark). In seiner Tätigkeit als Wissenschaftler, Pädagoge und Vermittler konzentrierte er sich auf historische, soziale und kulturelle Einflüsse, Impulse und Querschnitte. Dänemark diente Kraus des Öfteren – wie man im Vorwort der Publikation lesen kann – als ein gewisses tertium comparationis, der philosophisch unvermeidbare dritte Referenzpunkt, der es dem Beobachter ermöglicht, in der Beziehung zweier Entitäten auf potenziell übersehene Momente aufmerksam zu werden, neue Bezugspunkte dazu zu entdecken, über diese Beziehung neu nachzudenken, und die zukünftige Gestaltung dieser Beziehung zu beeinflussen. Diese zwei verglichenen Entitäten sind bei Kraus die geschichtlich und politisch miteinander verwachsene tschechische und deutsche Kultur. Nicht nur im Untersuchungszeitraum wies diese historische und kulturelle Koexistenz Anzeichen von Spannung, Machtasymmetrie, von Konflikten und Zerspaltung auf, trotz – oder gerade infolge – der territorialen Nähe. [...]“.


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