Lukáš Pěchula über die „Heimkehr“ Joseph Wechsberg

(, 22. 2. 2016)

Das neue deutsch-tschechische Echo stellt den gebürtigen Ostrauer Joseph Wechsberg (1907–1983) und seinen auf Englisch verfassten Roman Homecoming vor, der neu ins Deutsche übertragen wurde (Heimkehr, Wien, Arco 2015). Laut Rezensent handelt es sich bei der Hauptfigur nicht um einen „typischen Heimkehrer“, er passe nicht zu den Prototypen der damaligen Literatur, die, unfähig, erneut ein Zuhause und ihren Platz in der Welt zu finden, aus dem Krieg heimgekehrt waren: Wechsbergs Heimkehr trage „eine völlig andere Botschaft, nämlich die des Zur-Ruhe-Kommens, der Versöhnung und Heimatfindung. Das ganze Werk ist durchdrungen von einer Poetik der Entfremdung, welche die Atmosphäre der Leere und Nichtzugehörigkeit noch verstärkt. […] Dies ermöglicht den Prozess des Loslassens, denn nur ein freier Held kann verstehen, wo sich seine wahre Heimat befindet: Die physische Realität der unmittelbaren Nachkriegszeit in Ostrava bedeutet dem Protagonisten des Buches nicht mehr viel, sein genius loci ist verloren gegangen, die Orte in seiner Geburtsstadt sind ihm keine Heimat mehr, sondern nur eine Ruine der Vergangenheit, in der der Mensch nicht leben kann, sonst vergäße er, überhaupt zu leben.“


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