Tilman Kasten schreibt über das Buch von K. Lahl

(, 22. 6. 2015)

Zu der Debatte um die Aufweichung der Dichotomie von einer Prager und einer regionalen, „sudetendeutschen“ Provinzliteratur zugunsten einer einzigen deutschsprachigen Literatur Böhmens und Mährens bietet Kristina Lahls Dissertation Das Individuum im transkulturellen Raum einen neuen Beitrag; sie ist mit dem Untertitel Identitätsentwürfe in der deutschsprachigen Literatur Böhmens und Mährens 1918–1938 im Bielefelder Verlag Transcript erschienen (2014). Tilman Kasten argumentiert in seinem deutsch-tschechischen Echo: „Die angestrebte Betrachtung der Prager sowie der ‚sudetendeutschen‘ Literatur im Kontext einesterritorialen literaturgeschichtlichen Zugriffs erscheint prinzipiell sinnvoll, doch die Art und Weise, wie Lahl die Zugehörigkeit der Texte zu jenem Raum (und so die Kongruenz der zu einer Literaturlandschaft gehörenden Texte) begründet, ist weniger überzeugend“. Bei sehr verschiedenen Texten von AutorInnen mit verschiedenem Bezug zum Raum der böhmischen Länder gelinge es Lahl nur mit Mühe, „allein anhand des abstrakten inhaltlichen Aspekts der Individualitätsproblematik und unabhängig vom Auftreten böhmischer oder mährischer Realien“ das postulierte Spezifikum des Raums zu erhellen. 


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