Veronika Tuckerová über Kafka-Übersetzungen

(, 30. 3. 2015)

Im Fokus des neuen deutsch-tschechischen Echos stehen ältere und neuere Übersetzungen Franz Kafkas von Milena Jesenská, Willa Muir, Mark Harman und Michael Hofmann, über welche die Anglistin Michelle Woods in ihrer Veröffentlichung Kafka Translated (New York, Bloomsbury, 2014) schreibt. Dabei verhandelt sie weniger das Gelingen dieser Übersetzungen oder die Berechtigung konkreter übersetzerischer Vorgänge, sondern gibt ihren Autoren „Raum, macht sie sichtbar und lässt sie über ihre übersetzerischen Herangehensweisen und Entscheidungen berichten“. U. a. versucht Woods, die allerersten Übersetzungen Kafkas in eine andere Sprache aus der Feder Milena Jesenskás mit Verweis auf ihre „Offenheit gegenüber dem literarischen Experiment und stilistischer ‚Transgression‘“ zu rehabilitieren. Laut V. Tuckerová lässt Woods jedoch „die lange Tradition der Übersetzung aus dem Deutschen ins Tschechische außer Acht, mitsamt ihrer spezifischen stilistischen und syntaktischen Problemen, und mit klarer Sympathie für Jesenská bewertet sie ihre Übersetzung mit heutigen Maßstäben, die Genauigkeit fordern“.


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