Michal Topor über ausgewählte Werke M. Brods

(, 16. 2. 2015)

Im Zentrum des neuesten Echos steht Max Brod, dessen Ausgewählte Werke der Wallstein Verlag seit 2013 sukzessive herausgibt. Im letzten Jahr neu erschienen sind u. a. Über die Schönheit häßlicher Bilder. Essays zu Kunst und Ästhetik sowie der Roman Stefan Rott oder Das Jahr der Entscheidung. Brod, so die These in Lothar Müllers Vorwort, habe gerade durch seine Zeitungsprosa, die der erste Band in einer Auswahl zeigt, zwischen Scharfblick und lockerer Schreibhand einen neuen Typus des (großstädtischen) Schriftstellers mit etabliert. Topor deutet hier auf eine Lücke in der Aufarbeitung von Brods Einfluss gerade in der Prager sprachübergreifenden Kultur vor dem Ersten Weltkrieg hin und findet Ungereimtheiten in der Frage, ob Brod tatsächlich eine „gesamte deutschsprachige Öffentlichkeit“ mit seinem Schreiben im Sinn gehabt habe, wie Müller es nahelegt. Trotz der begrüßenswerten Neuerscheinung bleibt das Bedauern über die Zufälligkeit der Auswahl und ihre mangelnde wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit.


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