Matouš Jaluška schreibt über Johannes von Schüttwa

(, 28. 9. 2022)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der zweisprachigen Publikation Jan ze Šitboře. Úředník, literát, mýtus / Johannes von Schüttwa. Beamter, Dichter, Mythos gewidmet, die Jiří Stočes zusammenstellte und die im Jahre 2021 der Verlag Nakladatelství Českého lesa (Oberpfälzer Wald Verlag) herausgab. „Interesse zieht Johannes von Schüttwa v. a. als Autor des Ackermanns aus Böhmen, eines deutsch geschriebenen ‚kleinen Buchs von europäischer Bedeutung‘ an, das Jakub Sichálek in der vierten Abteilung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Bei der Interpretation geht er v. a. von der regelmäßigen Struktur dieses Werks aus, das aus einer Reihe von Repliken zwischen dem intellektuellen ‚Ackermann, dessen Pflug aus Vogelgewand‘ sei, besteht und dem Tod, der ihn der geliebten Ehefrau beraubte. Der Text wird hier als eine Gerichtsverhandlung von zwei zu verteidigenden Positionen präsentiert: dem Naturrecht des Todes einerseits und dem Anspruch des Ackermanns auf Leben sowie die Menschenwürde andererseits, denn der Mensch wurde von Gott geschaffen und wird von Gott erlöst. In Sicháleks Deutung kann dieses Streitgespräch allein Gott überwinden, und deshalb geht die Rede des Ackermanns letzten Endes in ein Gebet über. Es ist ein wenig schade, dass der Autor sich im Zusammenhang mit diesem Gebet praktisch nur den Wortspielen widmet und dessen Pragmatik und mehr oder weniger auch die Funktion der Pointe ignoriert.“


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