Václav Maidl schreibt über das Buch Žena v polární noci

(, 19. 1. 2022)

Im neuen Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums stellen wir das Buch von Christiane Ritter mit dem Titel Žena v polární noci vor, das der Verlag Portál im Jahre 2020 in der Übersetzung von Viola Somogyi herausgab. „Man sollte sich nun die Frage stellen, was den Text auch achtzig Jahre nach dem Erscheinen für die Leser noch so attraktiv macht. Höchstwahrscheinlich wird es nicht nur an der außerordentlichen Naturlandschaft liegen, die beschrieben wird, und es wird nicht nur mit den abenteuerlichen, an eine Robinsonade erinnernden Situationen zusammenhängen, die allerdings sehr spezifisch sind, da beinahe die Hälfte der Handlung ohne Tageslicht auskommen muss. In den letzten achtzig und insbesondere in den letzten zwanzig Jahren veränderte sich unser Planet dank des Internets und der Sattelitentelefone gravierend, als ob er wesentlich geschrumpft wäre, und das Alleinsein in den arktischen oder antarktischen Gefilden scheint nicht mehr so absolut zu sein. Auch die Ausrüstung und Kleidung haben sich seitdem ungeheuerlich verbessert – das Risiko, unter extremen Bedingungen nicht zu überleben, scheint heute ein niedrigeres zu sein (die Toten von unterhalb des Mount Everest warnen uns allerdings jedes Jahr). Deshalb mag wohl die Erzählung aus den Zeiten umso mehr faszinieren, als der Mensch nur auf sich selbst angewiesen war, auf seine körperliche Tüchtigkeit, auf seine Handfertigkeit und Erfahrungen (sowie auf eine gehörige Portion Glück – diese Voraussetzung gilt allerdings bis heute).“


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