Veronika Jičínská und Claus Zittel schreiben über Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder

(, 16. 5. 2019)

Diesmal bieten wir im Rahmen des deutsch-tschechischen E*forum zwei Beiträge, die sich beide auf die 2017 herausgegebene kollektive Publikation Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder beziehen.

„Das Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder ist das erste Nachschlagewerk dieser Art über die deutsche Literatur in den Böhmischen Ländern vom 18. bis zum 2o. Jahrhundert. Es ist in der angesehenen Handbuch-Reihe des deutschen J. B. Metzler-Verlags erschienen. Laut den Herausgebern ist das Buch für ein Fachpublikum wie auch für eine breitere, über die deutschsprachigen Länder hinaus literaturgeschichtlich interessierte Öffentlichkeit bestimmt.“ (aus dem Text von Veronika Jičínská)

„Literatur von Rang entsteht immer in einem vielstimmigen Universum von Texten. Eine Literaturgeschichtsschreibung, die sich auf die vermeintlich eigene nationale Tradition konzentriert, etwa eine Geschichte der Schweizer oder Österreichischen Literatur postulierend, verkennt, dass das Eigene immer ein Hybrid aus vielen Welten ist und das literarische Verweissystem nie an Landesgrenzen endet. Länderspezifische Literaturgeschichten selektieren, isolieren und verzerren ihre Gegenstände. Jede seriöse Literaturwissenschaft ist vergleichende Literaturwissenschaft. Nimmt man das neue fabelhafte Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder zur Hand, stellt man indes erfreut fest, dass hier nicht einfach eine weitere, den Blick verengende Perspektive zu den kanonischen Sichtweisen hinzutritt, schon gar nicht Heimatkunde und Denkmalpflege betrieben, sondern dass die üblichen historiographischen Modelle herausgefordert und ihre dominanten Standpunkte relativiert werden.“ (aus dem Text von Claus Zittel)


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