Ludwig Winder schrieb Oesterreicheln

(, 20. 12. 2017)

Im diesjährigen abschließenden Beitrag des deutsch-tschechischen E*forum widmet sich Michal Topor der Skizze Oesterreicheln, die Ludwig Winder im Jahre 1917 für die Deutsche Zeitung Bohemia schrieb. „Noch im August 1915 versuchte der Journalist und Prosaiker Ludwig Winder (geb. 1889 in Šafov/Schaffa) sich dem Militarismus der neuen Regierung mit einer Bemerkung zum guten alten Österreichbegriff entgegenzustellen. ‚Wir waren doch immer die geschmackvollen, wohlerzogenen Österreicher (so nannten uns die Brüder im Reich bewundernd, mit leisem Spott): wollen wir nicht lieber dabei bleiben? ‘, fragte er (Deutsche Zeitung Bohemia, 15. 8. 1915); zit. nach Kurt Krolop: Ludwig Winder. Sein Leben und sein erzählerisches Frühwerk (/1967/, hg. von Jörg Krappmann u. Jaromír Czmero, Olomouc, 2015, S. 54). Ende des Jahres 1917 verwendete er den Österreichbegriff anders, mit einer deutlichen (ironischen) Aversion gegenüber der Charakterisierung, wie sie sich im preußischen Diskurs etabliert hatte. In seiner Reflexion mit dem Titel Oesterreicheln (DZB 90, 1917, Nr. 352, 25. 12., S. 5), die wir hier anführen, rief er zu einer neuen, stärker in der Realität des Kriegsleids verankerten Inkarnation des Begriffs auf.“


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