Libuše Heczková über Lucie Merhautovás Buch zu deutsch-tschechischen „Parallelen und Überschneidungen“

(, 5. 4. 2017)

Der neue E*forums-Beitrag beschäftigt sich mit der Monografie Lucie Merhautovás Paralely a průniky. Česká literatura v časopisech německé moderny (1880–1910), die „Parallelen und Überschneidungen“ im deutsch-tschechischen Literaturtransfer untersucht (Prag: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2016). Das Buch beobachtet von Beginn der 1880-er Jahre bis zum Vorkriegsjahrzehnt fünf deutsche Zeitschriften, ebenso deren Herausgeber und Vermittler, die über tschechische Literatur schrieben, ihre Übersetzer und Übersetzerinnen. Die historische Interpretation wird um eine Anthologie von Artikeln zur tschechischen Literatur aus diesen Zeitschriften ergänzt, selbstverständlich fehlt auch nicht eine detaillierte Bibliografie sowie die umfangreiche Auflistung von Quellen und verwendeter Literatur. Lucie Merhautová konzentriert sich auf „ein mehrschichtiges Problem der Vermittlung, nämlich um den Transfer zwischen Sprachen, die zu einem bestimmten historischen Moment (aus damaliger Sicht) nicht gleichwertig sind, topografisch aber nebeneinander existieren, wobei gleichzeitig die eine vielfach über ihren Platz hinausgreift, die andere wiederum mit dem Raum dieses historischen Gebiets auf fatale Weise verbunden ist.“ Es gelingt der Autorin, „die Lage der in sprachlicher Hinsicht tschechischen Kultur innerhalb der deutschen zu erklären, ebenso die Wege der Überwindung dieser Marginalität; auf der anderen Seite beleuchtet sie die Entstehung einer neuen deutschen Kultur, der so genannten Heimatkultur, in der auch die Zugehörigkeit zur böhmischen Region weitaus stärker akzentuiert wurde“.


zpět | stáhnout PDF