Bernd Hamacher über den Briefwechsel Scherers mit Sauer, Seuffert und Werner

(, 28. 11. 2016)

Die kommentierte Edition des Briefwechsel Wilhelm Scherers mit August Sauer, Bernhard Seuffert und Richard Maria Werner aus den Jahren 1876 bis 1886 kann – so das neue deutsch-tschechische Echo – für die Wissenschaftsgeschichte der Germanistik Modellcharakter beanspruchen. Der Band mit dem Titel Disziplinentwicklung als community of practice, herausgegeben von Hans-Harald Müller und Mirko Nottscheid (Stuttgart: Hirzel 2016), belegt, dass die Neuere deutsche Literaturgeschichte sich als Fach deutlicher konstituierte erst im Rahmen der Scherer-Schule, und zwar  in der „community of practice“  der Seminare Scherers und des Netzwerks seiner Schüler. „Eine genuine Leistung des Bandes – und damit auch die Berechtigung, mit Scherers Tod eine Grenze zu ziehen – liegt darin, dass sich in dem knappen Jahrzehnt zwischen 1876 und 1886 ‚wesentliche Konturen eines »typischen« Profils der Literaturhistoriker aus Scherers Schule heraus[bildeten]‘, die auch über die wissenschaftlichen Biographien der drei behandelten Persönlichkeiten hinaus von Bedeutung sind. Hierzu gehört u. a. die der akademischen Etablierung folgende ‚Suche nach einem »Lebensdichter«‘“.


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