Jakub Sichálek über die Reflexion alter Literatur aus den böhmischen Ländern

(, 19. 9. 2016)

Das neue deutsch-tschechische Echo handelt von den Veränderungen und den Problematiken der literaturhistorischen Reflexion über die deutschsprachige Literatur, die im Mittelalter in den böhmischen Ländern entstand, bzw. von der Reflexion dieser deutsch-tschechischen Literaturkontakte im 20. Jahrhundert. Das Ende jener bedeutenden Zeit der 1920er und 30er Jahre, für die in Hinblick auf die Geschichte der böhmischen Literatur des Mittelalters die Eingliederung des kirchenslawischen, lateinischen und des deutsch-bohemikalen Schrifttums in die Geschichte der tschechischen Literaturgeschichte charakteristisch war, „markierten am Vorabend des Zweiten Weltkriegs Konrad Bittner und dessen markantester Opponent Roman Jakobson mit ihren Standpunkten bezüglich der deutsch-tschechischen Kontakte: Der Deutschmähre Bittner, einer der führenden Slawisten der Prager deutschen Universität, [...] sah eine Abhängigkeit der tschechischen Literatur von der deutschen sowie deutsche literarische Einflüsse auch da, wo sie nicht waren. Der russische Slawist Jakobson hingegen wollte sie – in Reaktion auf Bittner und auf die Kriegsereignisse – selbst dort nicht sehen, wo es sie tatsächlich gab.“ Fortgesetzt wird dieses Echo im kommenden Jahrgang.


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