Jan Budňák über das Bild der Provinz in der tschechisch- und deutschsprachigen Literatur

(, 8. 8. 2016)

Das neue deutsch-tschechische Echo analysiert das auf Tschechisch erschienene Buch Der tschechische und der deutsche Bauer im Spiegel der Belletristik 1848–1948. Ein Diskurs zwischen Historiographie und Literaturwissenschaft zum Thema des Bauern- und Grenzlandromans (hg. von Eduard Kubů, Jiří Šouša und Aleš Zářický; Dokořán und Universität Ostrava 2014, 745 S.). Der Rezensent drückt seine Zweifel gegenüber der vorgebrachten Meinung aus, nach der „die tschechische Literatur bloß einige wenige kämpferische Grenzlandtexte abseits des ‚Hauptstromes der Nationalliteratur‘ hervorgebracht habe, wo das ländliche Milieu sonst mehr oder weniger ästhetisch wertvoll und ideologisch gemäßigt geschildert wird, während in der ‚sudetendeutschen‘ ruralen Prosa der aggressive Grenzlandfokus überwiege.“ Er fügt hinzu, „dass hier Ungleiches verglichen wird. Die Dorfprosa, so wie sie von Stašek oder Rais gepflegt wurde, entspricht typologisch viel eher den Texten von Ebner-Eschenbach, J. J. David, G. Leutelt oder etwa Fritz Jurditsch (Ein Dorfbürgermeister, 1927) als den auf nationalen Konfrontationskurs gehenden Grenzlandtexten.“


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