Aktuelles im IPSL

Zuzana Jürgens schreibt über Peter Demetz (4. 12. 2024)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Persönlichkeit und dem Werk von Peter Demetz gewidmet, mit besonderem Fokus auf die letzte Publikation, die seine literarischen Essays sammelt, mit dem Titel Was wir wiederlesen wollen. Literarische Essays 1960–2010, die von Meike G. Werner im Jahre 2022 im Wallstein Verlag herausgegeben wurde. „Das Verhältnis der Literatur und Geschichte beschäftigte Peter Demetz auch im Nachruf auf seinen Dozenten in Yale und böhmischen Landsmann René Wellek (1995). Wellek „glaubte daran, dass jedes Kunstwerk aus der Geschichte kam (denn es trat in einem bestimmten Moment in die Zeitläufe ein), aber er war auch davon überzeugt, dass es eine ausgeprägte Geschichtslosigkeit besaß; einmal geschaffen war das Kunstwerk eine bewegte Struktur ‚für uns‘, die ihre Ansprüche an unsere genaue Kenntnis des Textes stellte“ (S. 211–212). Ich meine, dass dieser Zugang zur Literatur, der beides enthält, das Wissen um den geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext als auch eine dem Text gegenüber offene, zugewandte Interpretation, auch für Peter Demetz gilt.“

Markus Grill schreibt über Karl Kraus (19. 11. 2024)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist dem Karl Kraus-Handbuch gewidmet, das Katharina Prager und Simon Ganahl im Jahre 2022 im Berliner Metzler-Verlag herausgegeben haben. „Die (wissenschaftliche) Diskussion über Kraus’ Leben, Werk und Wirkung wird sich mit dem vorliegenden Handbuch nicht erledigt haben. Fast 90 Jahre nach seinem Tod vermag er weiterhin zu faszinieren und zu polarisieren. Die HerausgeberInnen waren bemüht, einen neutralen Zugang jenseits der überkommenen ‚Anhänger-versus-Gegner-Schemata‘ (S. 4) zu finden. Ihnen ging es darum, ‚möglichst viele Leser*innen im 21. Jahrhundert zu einer Auseinandersetzung mit Karl Kraus anzuregen‘ (S. 5). Zweifelsfrei wird das Buch wesentlich dazu beitragen, dass man sich noch lange nach dem Jubiläumsjahr für Kraus interessiert; und dass auf einer festen Wissensgrundlage produktiv weitergestritten werden kann.“

Milan Hlavačka schreibt über Richard Dotzauer (22. 10. 2024)

Im neuesten Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums beschäftigen wir uns mit der dem Unternehmer Richard Dotzauer gewidmeten Publikation mit dem Titel Richard Dotzauer. Podnikatelský příběh z doby počátků kapitalismu v Čechách [Richard Dotzauer. Eine Unternehmergeschichte aus der Anfangszeit des Kapitalismus´ in Böhmen] von Petr Valenta, die im Jahre 2023 der Verlag Academia und Masarykův ústav und Archiv der AV ČR herausgaben. „Auf Dotzauers Persönlichkeit wandte Petr Valenta Pierre Bordieus Konzept der Verflechtung von wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem bzw. symbolischem Kapital an, das zur Grundlage von Dotzauers unternehmerischem Erfolg in der hochliberalen Ära wurde. In Dotzauers Leben spielten soziale Netzwerke eine sehr wichtige Rolle und halfen den deutschen Liberalen, einen großen sozialen Einfluss in der überwiegend tschechisch sprachigen Landeshauptstadt zu erhalten.“

Volker Strebel schreibt über die Tschechische Literatur in deutscher Übersetzung (5. 9. 2024)

Im neuesten Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums widmen wir uns der Publikation mit dem Titel Česká literatura v německých překladech (1989–2020) / Tschechische Literatur in deutscher Übersetzung (1989–2020), die Anne Hultsch, Lenka Pokorná Korytarová und Tomáš Kubíček herausgaben. Das Buch erschien in Brünn im Jahre 2022. „Dieses in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit entstandene Kompendium bildet eine unerlässliche Fundgrube für BohemistInnen, PhilologInnen, ÜbersetzerInnen und VerlegerInnen. Zugleich lässt sich bei der Durchsicht feststellen, dass man sich auch ganz unwissenschaftlich festlesen kann. Dann finden sich Überraschungen oder längst entfallene Autoren und Werke. Auf diese Weise kann die Beschäftigung mit dieser umfangreichen Ausgabe den angenehmen Nebeneffekt einer Inspiration annehmen, sich mit Ausgaben tschechischer Literatur zu beschäftigen.“

Lenka Vodrážková schreibt über Das Sudetendeutsche Wörterbuch (28. 8. 2024)

Der aktuelle Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist Dem Sudetendeutschen Wörterbuch mit dem Untertitel Bilanzen und Perspektiven gewidmet, das von Otfrid Ehrismann und Isabelle Hardt im Jahr 2021 im Berliner Verlag Frank & Timme herausgegeben wurde. „Die Arbeit an dem Sudetendeutschen Wörterbuch, das die deutsche Sprache als einen wichtigen Teil des sprachlichen und kulturellen Reichtums der Böhmischen Länder präsentiert, ist in jeder Hinsicht eine verdienstvolle Leistung. Da es sich um ein langfristiges Werk handelt, muss es als richtig betrachtet werden, dass die Herausgeber und die anderen Mitarbeiter des Wörterbuchs beschlossen haben, eine Bilanz der lexikographischen Arbeit und der bisher erzielten Ergebnisse zu ziehen, aber auch die Perspektiven für die weitere Entwicklung und Konzipierung des Wörterbuchs zu diskutieren. Es ist zu wünschen, dass die Arbeit an dem Sudetendeutschen Wörterbuch bis zu dessen Fertigstellung sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form erfolgreich fortgesetzt wird.“

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