Aktuelles im IPSL

Ludwig Winder schrieb über Masaryk (16. 4. 2025)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums stellt einen Text von Ludwig Winder vor, der anlässlich des 70. Geburtstages von Tomáš G. Masaryk am 7. 3. 1920 in der Deutschen Zeitung Bohemia publiziert wurde. „Denn er, politisch jahrzehntelang Führer einer Realistenpartei, er, der durch nüchternste Realpolitik ans Ziel gelangte, er, der es verstanden hatte, mit französischer Sensibilität gleich gut wie mit amerikanischer Geschäftstüchtigkeit auszukommen – er ist immer viel mehr als ein nüchterner Realpolitiker gewesen. Niemals war ihm Humanität ein lukratives Schlagwort, niemals Menschlichkeit eine tönende Phrase gewesen, die man mit Augurenlächeln weitergibt. Seine Philosophie hatte immer auf dem Selbstbestimmungsrecht des Menschen basiert; er war ein Mann, nehmt alles nur in allen. Und dieser Mann hatte mit seinem Namen, mit dem Nimbus seiner Persönlichkeit ein Werk zu decken, das er zwar zusammengefügt, dessen Räder aber von Leuten angetrieben wurden, die ihm menschlich und geistig fremd waren.“

Matouš Jaluška schreibt über die Brüder-Unität (26. 3. 2025)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Konfessionelle Geschichtsschreibung im Umfeld der Böhmischen Brüder (1500–1800). Traditionen – Akteure – Praktiken gewidmet, die im Jahre 2022 im Verlag Harrassowitz von Joachim Bahlcke, Jiří Just und Martin Rothkegel herausgegeben wurde. „Für die E*Forum-Leserschaft ist das Buch über das Thema der Identitätsbildung durch Texte, die an der Schnittstelle von Sprachen und Konfessionen entstanden sind, in seiner Gesamtheit unbestreitbar interessant. Meiner Meinung nach verdient das Kapitel von Astrid Winter, in dem die Autorin zeigt, dass die Konfessionalisierung nicht der einzige Schlüssel zum Verständnis eines Textes und seiner Sprache ist, selbst in angespannten Perioden der Kirchengeschichte, besondere Aufmerksamkeit.“

Milan Hlavačka schreibt über die deutsche Agrarbewegung (12. 3. 2025)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Za německou hroudu a zrno. [Für deutsche Scholle und deutsches Korn] Agrární hnutí Němců v českých zemích období habsburské monarchie. Od hospodářských společností, odborných i politických spolků a exkluzivních politických reprezentací k agrárnímu stranictví (1848–1918) gewidmet, die Eduard Kubů, Jiří Šouša und Barbora Štolleová im Jahre 2023 in Pelhřimov herausgaben. „Meiner Meinung nach gleicht das Schicksal der deutschen Agrarbewegung in Böhmen dem Leben des Gutsbesitzers, Politikers und Abgeordneten Franz Křepek (geboren 1855 in Nieder Nösel/Dolní Nezly, tragisch gestorben 1936 in Rörsdorf/Svor). Es ist, als ob Franz Křepek die Stärken, Schwächen und sogar den raschen Untergang des deutschen Agrarismus verkörperte. Auch er hatte lange seinen Platz auf der politischen Landkarte Böhmens und Zisleithaniens gesucht, mehrere Parteien und parlamentarische Klubs durchlaufen, und als er schließlich seinen Platz innerhalb des politischen Labyrinths fand, nämlich in der Deutschen Agrarpartei in Böhmen, zerfiel seine bisherige Welt infolge der Ergebnisse des Ersten Weltkriegs völlig und er musste sich tiefer in die politischen Gewässer der Tschechoslowakei begeben, und als er wiederum seinen Platz fand (er war Mitglied der Nationalversammlung, Bürgermeister von Leitmeritz und ein Freund von Tomáš G. Masaryk), wurde er höchstwahrscheinlich von seinen radikalisierten Landsleuten bei einer einsamen Jagd in der Nähe der Burgruine Milštejn mit seiner eigenen Waffe getötet, weil er den Bund der Landwirte nicht unter Heinleins Fahne bringen wollte. Die deutschen Bauern in Böhmen verloren damit ihre würdige politische Unterstützung und in der Folge auch ihre Zukunft.“

Petr Brod schreibt über Jiří Goldschmíd (27. 2. 2025)

Der neueste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums beschäftigt sich mit den Memoiren des Journalisten Jiří Goldschmíd, die zur Herausgabe Tomáš Rataj vorbereitete und im Jahre 2022 im Scriptorium-Verlag herausgab. „Der Autor starb 2004 und seine Familie beschloss erst nach langer Zeit, das Manuskript seiner Memoiren als Buch zu veröffentlichen. Das Material wurde mit Versen und Skizzen aus dem Nachlass sowie einer Reihe von Dokumenten und Fotos ergänzt und dem Historiker und Archivar Tomáš Rataj übergeben. Er kümmerte sich um die Herausgabe, und es muss betont werden, dass nur wenige Bücher dieser Art, die auf dem tschechischen Buchmarkt erscheinen, einen so sachkundigen, sorgfältigen und gründlichen Herausgeber finden. Neben den Anmerkungen, in denen er einige Informationen des Originaltextes ergänzt oder korrigiert, hat Rataj die Publikation mit einigen der üblichen Beilagen wie Registern und Bibliographien versehen.“

Erich Heller schrieb über den Film Svět patří nám (7. 2. 2025)

Der neue Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist ein Text von Erich Heller, in dem er Martin Fričs Film Die Welt gehört uns in der Prager sozialistischen Zeitschrift Der Kampf im September 1937 bespricht.

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