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Otokar-Fischer-Preis 2018

Der Otokar-Fischer-Preis wurde 2018 Nora Schmidt für seine Monografie Flanerie in der tschechischen Literatur. Flaneure, Prager Spaziergänger und flanierende Schreibweisen von Jan Neruda bis Michal Ajvaz (Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 872; Würzburg: Königshauses und Neumann, 2017, 494 S.) verliehen.

 

Der Flaneur und / oder Flanerie werden als kulturelles Phänomen beschrieben, dass sich seit dem 19. Jahrhundert in Übersetzungs- und Umbenennungsprozessen herausgebildet hat und für das Grenzen zwischen Kulturen und Literaturen längst irrelevant geworden sind. Am Beispiel der tschechischen Literatur wird gezeigt, dass der Flaneur kein französisches oder deutsches, sondern selbstverständlich ein literarisches Phänomen und prinzipiell in allen Literaturen anzutreffen ist. Bis in die neueste tschechische Literatur von Michal Ajvaz, Miloš Urban und Jaroslav Rudiš sind zahlreiche Verknüpfungen

zu verfolgen, mittels derer sich für die tschechische Literatur eine eigene Variante des Flanerie-Konzepts entwickelt.

 

Nora Schmidt studierte in Erfurt, Leipzig und Prag Literaturwissenschaft, Westlawistik und Philosophie. Von 2010 bis 2013 war sie Christoph-Martin-Wieland-Stipendiatin des Erfurter Promotionskolloquiums Forum: Texte. Zeichen. Medien. Sie promovierte im Februar 2016 mit einer Dissertation zu Flanerie in der tschechischen Literatur. Flaneure, Prager Spaziergänger und flanierende Schreibweisen von Jan Neruda bis Michal Ajvaz. Sie lehrt seit 2011 in der slawistischen Literaturwissenschaft der Universität Erfurt und ist dort seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin.