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Jury

Jan Budňák studierte Germanistik und Anglistik an der Palacký-Universität in Olmütz. Die Dissertation Das Bild der Tschechen in der deutschböhmischen und deutschmährischen Literatur, die aus Projekten der Olmützer Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur hervorgegangen ist, verteidigte er 2007 (veröffentlicht 2010). Seit 2005 im Bereich deutschsprachige Literatur an der Pädagogischen, seit 2016 an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn tätig. Seit 2017 Mitarbeiter des germanobohemistischen Teams am Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften. Sein wissenschaftliches Interesse richtet sich vor allem auf die Erforschung von Alteritäts- und Identitätskonstruktionen (dazu bspw. die Beiträge im Handbuch der deutschen Literatur Prags und der Böhmischen Länder) und der deutschsprachigen Literatur aus Böhmen und Mähren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, insbesondere deren linkem Segment.

 

Natascha Drubek forscht, lehrt und publiziert im Gebiet der Kulturen, Literaturen und Medien Europas unter besonderer Berücksichtigung von Mittel- und Osteuropa. An der Ludwig-Maximilian-Universität in München studierte und promovierte sie in Slavistik und osteuropäische Geschichte, 2007 Habilitation, 20062009 wirkte sie als Fellow an der Filmhochschule FAMU in Prag, 2009–2015 als Heisenberg-Stipendiatin der DFG an der Universität Regensburg and 20132014 am Center for Advanced Holocaust Studies   United States Holocaust Memorial Museum in Washington D. C. Sie lehrt аm Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie gibt die DFG-geförderten Open Access Zeitschrift Apparatus. Film, Medien und Digitale Kulturen in Mittel- und Osteuropa.

 

Libuše Heczková, Literaturhistorikerin, Herausgeberin und Übersetzerin. Initiatorin des Otokar-Fischer-Preises, Vorsitzende des Stiftungsfonds der F. X. Šalda-Gesellschaft, welche den F. X. Šalda-Preis für Kunstkritik ausschreibt. Seit 1998 ist sie im Institut für tschechische Literatur und Komparatistik der FF UK in Prag tätig, außerdem ist sie Redakteurin der Zeitschrift Slovo a smysl. Von ihr erschien die Monografie Píšící Minervy [Schreibende Minerven] zu ausgewählten Kapiteln der Geschichte der tschechischen Literaturkritik (2009), als Autorin trug sie u. a. auch zu Büchern über die Geschichte der „neuen Moderne“ (Dějiny nové moderny. Česká literatura v letech 1905–1923, 2009, sowie Dějiny nové moderny 2. Lomy vertikál. Česká literatura v letech 1924–1934, 2014), zum tschechischen feministischen Denken im 19. und 20. Jahrhundert (Ženy na stráž! České feministické myšlení 19. a 20. století, 2014; Iluze spásy. České feministické myšlení 19. a 20. století, 2012) und zu einem Stichwortwörterbuch der tschechischen Avantgarde (Heslář české avantgardy, 2011) bei. Sie ist Mitherausgeberin der Publikation V bludném kruhu. Mateřství a vychovatelství jako paradoxy modernity [Im Teufelskreis. Mutterschaft und Erziehung als Paradoxe der Moderne] (2006) und des weiteren der Texte Albína Dratvovás, Jiří Karásek ze Lvovic‘, Božena Viková-Kunětickás u. a.

 

Tilman Kasten, Literatur- und Kulturwissenschaftler. Studierte Neuere deutsche Literaturgeschichte, Westslavische Philologie sowie Europäische Ethnologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. und wurde dort 2014 promoviert. Von 2013 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, Freiburg, Geschäftsführer der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde sowie Mitherausgeber des Jahrbuches der Kommission. Seit April 2017 ist er wissenschaftlicher Koordinator des Sonderforschungsbereichs 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ an der Universität Freiburg. Im Juni 2017 erhielt er den Otokar-Fischer-Preis.

 

Alfrun Kliems, Slavistin (Bohemistik und Polonistik) und Komparatistin. Lehrt westslavische Literatur und Kultur an der Humbold-Universität zu Berlin und ist u.a. Autorin der Bücher Der Underground, die Wende und die Stadt. Poetiken des Urbanen in Ostmitteleuropa (2015) und Im Stummland. Zum Exilwerk von Libuše Moníková, Jiří Gruša und Ota Filip (2002). Sie edierte u. a. Die unerträgliche Leichtigkeit des Haiku. Der Künstler Karel Trinkewitz (2016), The Post-Socialist City (2010) sowie Grundbegriffe und Autoren ostmitteleuropäischer Exilliteraturen 1945–1989 (2004), Bände, an denen sie auch als Autorin beteiligt war. Sie setzt sich mit literarischer Mehrsprachigkeit auseinander, mit der sogenannten Migrationsliteratur und mit osteuropäischer Underground-Kultur. Sie bereitet eine Monografie zur Romantik in tschechischen, polnischen und slowakischen Comics vor.

 

Petr Málek, Bohemist, Literatur- und Filmhistoriker sowie -theoretiker. Seit 1991 tätig am Institut für tschechische Literatur und Komparatistik der FF UK Prag, lehrt er seit 1998 am Institut für Slavistik der Universität Hamburg. Er widmet sich in erster Linie der tschechischen Literatur des 20. Jahrhunderts (in den letzten Jahren insbesondere dem Werk Richard Weiners), seit langem auch der Beziehung zwischen Literatur und Film. Seine Studien erscheinen vor allem in Fachzeitschriften (Iluminace, Slovo a smysl). In Buchform ist von ihm die Monografie Melancholie moderny (2008) erschienen, er ist Co-Autor eines Buchs über die Shoa in der tschechischen Literatur und im kulturellen Gedächtnis (Šoa v české literatuře a v kulturní paměti, 2010). Er schrieb zudem für das Stichwortwörterbuch der tschechischen Avantgarde (Heslář české avantgardy, 2011) und für die Bände Kultura a totalita I–IV (2013–2016). Für das IPSL ist er Mitorganisator des Otokar-Fischer-Preises und bereitet die Anthologie Über Richard Weiner (2017) vor.

 

Václav Petrbok, Literaturhistoriker und Lexikograf. Seit 1997 am Institut für tschechische Literatur der tschechischen Akademie der Wissenschaften tätig, seit 2005 externer Dozent an der FF UK Prag. 2010–2011 war er Humboldt-Stipendiat in Tübingen, seit 2015 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Prager Kurt Krolop Forschungsstelle für deutschböhmische Literatur tätig. Er ist Autor der 2012 erschienenen Monografie Stýkání nebo potýkání? Několik kapitol k dějinám česko-německo-rakouských literárních vztahů v českých zemích mezi Bílou horou a napoleonskými válkami [Begegnung oder Ringen? Einige Kapitel zur Geschichte der tschechisch-deutsch-österreichischen Literaturbeziehungen in den böhmischen Ländern zwischen der Schlacht am Weißen Berg und den Napoleonischen Kriegen] und beschäftigt sich mit der Geschichte der tschechischen und deutschsprachigen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, mit literarischer Mehrsprachigkeit und Literaturgeschichtsschreibung. Er ist Herausgeber z. B. der Werke Goethes (in tschechischer Übersetzung), A. V. Kraus‘, J. Mühlbergers (in tschechischer Übersetzung) und A. Stichs.

 

Irina Wutsdorff (Vorsitzende) studierte Slavistik, Deutsche Literatur, Politikwissenschaft und Osteuropageschichte an der FU Berlin sowie der Prager Karls-Universität. Ihre Dissertation zum Thema Bachtin und der Prager Strukturalismus. Modelle poetischer Offenheit am Beispiel der tschechischen Avantgarde (2006) verteidigte sie 2002 an der Universität Potsdam. In ihrer Habilitationsschrift beschäftigt sie sich mit der Interaktion von Literatur und Philosophie in der russischen Kultur (20092011 mit Unterstützung der DFG). Seit 2011 ist sie Juniorprofessorin für transkulturelle Ostmitteleuropa-Studien an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 2016 erhielt sie die Venia legendi in Slavischer Literatur- und Kulturwissenschaft sowie Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft. Ihr hauptsächliches Gebiet ist die slavische Literatur und Kultur (Russistik und Bohemistik) sowie die vergleichende Literaturwissenschaft. Sie widmet sich insbesondere der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (Romantik, Realismus, Moderne, Avantgarde) und der Entstehung von Literaturtheorie (Strukturalismus und Poststrukturalismus, Kultursemiotik).