Aktuelles im IPSL

Václav Petrbok schreibt über Ignác Leopold Kober (10. 4. 2024)

Der aktuelle Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums befasst sich mit der Publikation Zuzana Urválkovás mit dem Titel Tajemství úspěchu. Německojazyčná knižnice Album nakladatele Ignáce Leopolda Kobra v širších literárních souvislostech [Das Geheimnis des Erfolgs. Die deutschsprachige Bibliotheksreihe Album des Verlegers Ignác Leopold Kober in einem breiteren literarischen Kontext], die 2022 im Brünner Verlag Host erschienen ist. „Zuzana Urválková ist es gelungen, eine faszinierende Publikation nicht nur über den Verleger Kober und seine verdienstvolle Belletristik-Edition zu verfassen, sondern auch die eher immer noch nur geahnten Konturen der literarischen Landschaft der böhmischen Länder in den 1850er Jahren überzeugend darzustellen, die trotz des politisch repressiven Regimes in beiden Sprachen effektiv zum Wohle der Kultur des gemeinsamen Landes zusammenwirkten.“

Mirek Němec schreibt über den neuesten Roman Daniel Kehlmanns (28. 3. 2024)

Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums beschäftigt sich mit dem neuen Roman von Daniel Kehlmann mit dem Titel Lichtspiel, den im Jahre 2023 der Hamburger Rowohlt Verlag herausgab. „Das Schicksal des Romanhelden und seiner Angehörigen zeigt, dass Ohnmacht noch lange keine Machtlosigkeit ist. Es scheint also besser zu sein, sein Talent und seine Kreativität (ganz oder nur zeitweise) aufzugeben, als zur Marionette eines unmenschlichen politischen Regimes zu werden. Die Taten der Machtlosen führen zwar nicht zwangsläufig zur Kollaboration, aber sie werden keineswegs mit einem glücklichen Familienleben oder dem Seelenfrieden einer sinnvollen künstlerischen Arbeit belohnt, die Erfüllung und Befriedigung bringt. Letztlich bleibt aber die Frage, ob und wie viel Macht die Machtlosen im Totalitarismus wirklich haben.“

Marie Krappmann schreibt über die Stereotypisierung des Judentums (22. 2. 2024)

Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums befasst sich mit der Publikation Obrazy zášti. Vizuální projevy antijudaismu a antisemitismu v českých zemích. Die tschechische Übersetzung wurde von Eva Janáčová a Jakub Hauser 2022 herausgegeben. „Die umfassende Monographie Obrazy zášti erfüllt, was ihre Herausgeberin in den einleitenden Worten andeutet: Sie baut in vielerlei Hinsicht auf der Kollektivmonographie Obrazy nenávisti auf; der Leser, der mit dem Buch von 2020 vertraut ist, wird häufig auf bereits formulierte Thesen und teilweise veröffentlichtes Bildmaterial stoßen. Andererseits bietet die Monografie, die von den neu eingeladenen Autoren Daniel Soukup, Daniel Baránek und Alice Aronová mitverfasst wurde, viele neue Informationen und Analysen aus dem geografischen Kontext der böhmischen Länder oder betrachtet das in Obrazy nenávisti behandelte Material aus anderen Perspektiven. Der Leser, der beide Publikationen liest, wird nahezu vollständig über die visuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus in Mitteleuropa und den böhmischen Ländern informiert sein.“

Andreas F. Kelletat schreibt über Ludvík Kundera (7. 2. 2024)

Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Berlin – Konstantinopel gewidmet, die anläßlich des 100. Geburtstags von Ludvík Kundera im Jahre 2020 im Arco Verlag erschienen ist, und die Eduard Schreiber ins Deutsche übersetzte. „Als Germanist und Translationshistoriker konnte ich Einblicke gewinnen in eine besonders intensive Zusammenarbeit zwischen zwei Übersetzern, denen das Hin und Her aus dem Deutschen und ins Deutsche weit mehr war als ein mehr oder weniger schlecht bezahlter Job. Eine Bitte noch hätte ich: Könnten nicht von Schreiber/Radonitzer jene Briefe zusammengetragen und in kluger Auswahl und knapp kommentiert im Arco Verlag veröffentlicht werden, die sich Kundera und seine deutschen Dichter durch viele Jahrzehnte geschrieben haben? Auch weil die beiden beim Abwärtsweg von Kunderas ‚Cháta‘ einmal auf das Briefeschreiben kamen, und Kundera zu ihm sagte: ‚wir haben miteinander wohl auch schon einen schönen Packen. Mit uns wird das Briefeschreiben wohl aussterben' (S. 83).

Marie Brunová schreibt über Max Zweig (11. 1. 2024)

Der nächste Beitrag des deutsch-tschechischen E*forums ist der Publikation Dramatik Max Zweig – prorok nového humanismu gewidmet, die die Olmützer Judaistin Ivana Cahová verfasste, und die 2021 im Olmützer Universitätsverlag erschienen ist. „Wie die Autorin in der Einleitung ihres Buches schreibt, war es das Ziel ihrer Monographie, ‚die Texte und ihren Autor sichtbar zu machen und sie vor allem der tschechischen wissenschaftlichen Gemeinschaft und dem tschechischen Leser zugänglich zu machen‘ (S. 16). Im Falle der vorliegenden Monographie ist ihr das zweifellos gelungen. Nicht nur das, sie hat es auch geschafft, die deutschsprachige Literatur in Israel in der tschechischen Öffentlichkeit bekannt zu machen.“

Weiteres...